Wenn du eine Sternschnuppe siehst, wünsch dir was

Buchvorstellung

Von Christine Schniedermann

Freundschaft und Liebe

Einfach wunderschön und sehr rührend ist dieses Bilderbuch: „Wenn du eine Sternschnuppe siehst, wünsch dir was“ von Sang-Keun Kim.
Es handelt von einem kleinen Maulwurf, der auf seinem Heimweg durch den Schnee stapft und einen kleinen Schneeball trifft. Der Maulwurf ist neu in der Gegend. Er fühlt sich fremd und allein und das erzählt er dem schweigenden Schneeball, der immer größer wird, während ihn der Maulwurf vor sich herschiebt. Dann kommen Maulwurf und riesiger Schneeball bei der Bushaltestelle an. Der Maulwurf muss mit dem Bus heimfahren, jedoch nicht ohne seinen neuen Freund.
Doch Busfahrer Bär mag den Freund nicht einsteigen lassen. Es ist doch nur Schnee.
Der Maulwurf mag allein nicht einsteigen. Der Schneeball ist doch sein Freund. So lässt der kleine Maulwurf den Bus abfahren. Er baut aus der Schneekugel einen Schneebären. Vielleicht haben sie so beim nächsten Busfahrer mehr Glück. Doch auch der Fuchs, der den Bus steuert, mag den „Schneehaufen“ – wie er es nennt – nicht mitnehmen. Wieder bleiben der Maulwurf und sein Freund aus Schnee stehen. Es wird dunkel. Und kalt. Der Maulwurf gibt dem Schneebären seine Mütze. Während sie warten, leuchtet eine Sternschnuppe am Himmel und der Maulwurf erklärt, dass man sich nun etwas wünschen dürfe.
Endlich hält der nächste Bus und der Hirsch findet es zu kalt, um die beiden draußen stehen zu lassen. Endlich steigen der Maulwurf und sein Freund ein. Doch bald schon nickt der kleine Maulwurf in der Wärme des Busses ein. Als er erwacht, ist sein Freund verschwunden.
Traurig steigt er aus dem Bus und erzählt alles seiner Oma im Bau. Sie hatte sich bereits gewundert, wo der kleine Maulwurf stecken mochte. Seine Oma nimmt ihn in die Arme und tröstet ihn.
Als der kleine Maulwurf im Bett liegt, kann er nicht schlafen. Er muss ständig an seinen Freund denken. War er womöglich einfach ausgestiegen, wie der Hirsch gesagt hatte?
Doch in der Morgendämmerung hört seine Oma rufen: „Kleiner Maulwurf! Geh mal schnell nach draußen, da ist ein Überraschungsbesucher für dich!“
Der Maulwurf saust los und draußen steht sein Freund, der Schneebär!

Diese Geschichte handelt auf außerordentlich anrührende Weise von Freundschaft, Verständnis und Liebe. Mancher mag einen Freund erkennen, den andere nicht sehen. Mancher handelt gutherzig wie der Hirsch. Mancher versteht Trauer wie die Oma. Und mancher glaubt an Sternschnuppen und Wünsche, die auf zauberhafte Weise wahr werden. Die Zeichnungen sind reduziert, aber einfühlsam. Der Betrachter versteht, warum Schnee zum Freund werden kann; er versteht die Kälte und Ablehnung der ersten Busfahrer und die Warmherzigkeit der Oma. Ein rundum wundervolles Buch.

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Wenn du eine Sternschnuppe siehst, wünsch dir was
Beltz
13,95 Euro
ISBN 978-3407823076

Christine Schniedermann

Christine Schniedermann ist Mutter, freie Journalistin und Autorin

www.muensterlandroman.de