Elternzeit-Checkliste: So organisiert ihr euer Zuhause für die ersten Wochen mit Baby

Die ersten Wochen mit eurem Baby sind eine ganz besondere Zeit. Plötzlich ist dieser kleine Mensch da und euer Alltag wird auf den Kopf gestellt. Während die Liebe zum Baby riesig ist, kann die Umstellung auch überwältigend sein. Eine gute Vorbereitung hilft, damit ihr euch weniger gestresst fühlt und die Zeit genießen könnt.
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Die Wohlfühl-Oase für euch und euer Baby schaffen
Da ihr in den ersten Wochen viel Zeit zu Hause verbringt, ist es wichtig, dass ihr es euch gemütlich macht. Gerade die Nächte können anstrengend werden, weil Babys oft unruhig schlafen und regelmäßig gefüttert oder gewickelt werden müssen. Deshalb lohnt es sich, einen festen Platz zum Stillen oder Füttern einzurichten. Eine gemütliche Ecke mit einem bequemen Sessel oder Sofa, einem Stillkissen und einer Decke kann ein kleiner Rückzugsort sein. Stellt euch auf jeden Fall eine Wasserflasche und ein paar Snacks griffbereit – besonders, wenn ihr stillt, werdet ihr oft großen Durst haben.
Auch der Schlafplatz eures Babys sollte gut durchdacht sein. Ob Beistellbett, Stubenwagen oder Familienbett: Die Hauptsache ist, dass ihr euer Baby nachts schnell erreicht, ohne lange herumzulaufen. Eine kleine Nachtlampe mit warmem Licht kann helfen, das nächtliche Wickeln und Füttern angenehmer zu machen. So müsst ihr nicht das grelle Deckenlicht anschalten, das euch beide unnötig wach macht.
Tipp: Eine kleine Ablage oder ein Tablett mit allen wichtigen Dingen neben eurem Bett kann eine echte Erleichterung sein. Dann müsst ihr nachts nicht lange suchen, wenn ihr etwas braucht. Und fühlt euch nicht schlecht, falls das Beistellbett zur Ablage wird, weil das Baby bei euch im Bett schläft – das ist in vielen Familien Normalität.
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Erstausstattung: Was ihr wirklich braucht
Der Markt für Babyprodukte ist riesig, und es gibt unzählige Dinge, die angeblich unverzichtbar sind. Doch die Wahrheit ist: Vieles braucht ihr am Anfang gar nicht. Es reicht, sich auf die wichtigsten Dinge zu konzentrieren. Für das Füttern sind einige (oder ein paar mehr) Spucktücher unerlässlich, da Babys oft ein bisschen Milch wieder hochkommen lassen. Falls ihr stillt, kann ein Stillkissen sehr angenehm sein. Eine Milchpumpe kann hier ebenfalls wichtig werden. Falls ihr euren Nachwuchs mit der Flasche füttert, solltet ihr mehrere Fläschchen bereithalten. So müsst ihr nicht immer sofort das benutzte Fläschchen waschen.
Die Babyhaut ist empfindlich, deshalb sind sanfte Pflegeprodukte wichtig. Windeln solltet ihr nicht zu viele auf einmal kaufen, da ihr erst herausfinden müsst, welche Marke am besten passt. Viele Marken bieten Testpakete an, damit ihr euch durchprobieren könnt. Auch Feuchttücher oder alternativ weiche Waschlappen werdet ihr brauchen, und das in rauen Mengen. Was hingegen für den Anfang nicht unbedingt angeschafft werden muss, sind Badezusätze. Für Babyhaut reicht zum Baden warmes Wasser. Wenn ihr stillt, könnt ihr etwas Muttermilch ins Badewasser geben.
Beim Thema Kleidung reicht eine kleine Grundausstattung. Wickelbodies sind besonders praktisch, weil sie nicht über den Kopf gezogen werden müssen. Strampler und Mützchen sollten in verschiedenen Größen vorhanden sein, da Babys oft schneller wachsen als gedacht. Bedenkt auch, dass die Größen je nach Marke unterschiedlich ausfallen. Und keine Panik, wenn ihr merkt, dass euch doch noch etwas fehlt. Viele Dinge lassen sich nach Bedarf schnell und problemlos nachkaufen.
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Die Wickelstation clever organisieren
Da ihr euer Baby am Anfang sehr oft wickeln müsst, lohnt es sich, eine durchdachte Wickelstation einzurichten. Eine Wickelkommode kann praktisch sein, aber auch eine einfache Wickelunterlage auf dem Bett oder Sofa reicht aus. Wichtig ist, dass ihr alles griffbereit habt. Windeln, Feuchttücher oder Waschlappen, eine sanfte Babycreme und ein Wechselsatz Kleidung sollten immer in der Nähe sein. Babys sorgen gern mal für eine kleine Überraschung mitten beim Wickeln, also ist es gut, vorbereitet zu sein. Auch ein Mülleimer mit Deckel ist eine sinnvolle Anschaffung, damit Gerüche nicht sofort in der ganzen Wohnung hängen.
Viele Eltern finden es außerdem praktisch, eine kleine mobile Wickelstation einzurichten, zum Beispiel mit einem Körbchen oder einer Box, in der alle wichtigen Dinge verstaut sind. So könnt ihr euer Baby schnell und unkompliziert auch auf dem Sofa oder im Schlafzimmer wickeln, ohne immer ins Kinderzimmer laufen zu müssen.
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Vorräte anlegen: Essen, Haushalt & Co.
In den ersten Wochen werdet ihr wenig Zeit und Lust haben, lange in der Küche zu stehen. Macht euch daher am besten schon vorher Gedanken übers Essen und Vorräte. Es bietet sich an, einige Gerichte vorzukochen und einzufrieren, zum Beispiel Suppen, Eintöpfe oder Aufläufe. Diese lassen sich schnell aufwärmen und geben euch eine warme Mahlzeit, ohne dass ihr viel Zeit dafür aufwenden müsst. Auch Snacks sind wichtig. Nüsse, Müsliriegel oder Trockenfrüchte sind gute Energiespender für zwischendurch. Gerade stillende Mütter haben oft Heißhunger, weil der Körper viel Energie verbraucht.
Denkt auch an Getränke! Stellt euch eine große Wasserflasche oder Tee bereit, damit ihr immer etwas zu trinken in der Nähe habt. Besonders nachts werdet ihr dankbar darüber sein, wenn ihr nicht extra aufstehen müsst. Aber auch tagsüber solltet ihr immer ein Getränk griffbereit haben. Denn spätestens, wenn euer Baby nach endlosen Stunden endlich auf euch eingeschlafen ist, wäre es ärgerlich, wenn ihr aufstehen müsst, weil ihr durstig seid.
Vergesst nicht, Haushaltsmittel wie Waschmittel, Toilettenpapier und Spülmaschinentabs aufzustocken. So vermeidet ihr unnötige Stressmomente, wenn plötzlich etwas ausgeht. Falls Familie oder Freunde euch unterstützen wollen, könnt ihr sie bitten, ab und zu eine frische Mahlzeit vorbeizubringen.
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Unterstützung organisieren: Niemand muss alles allein schaffen
Gerade in der Anfangszeit ist es wichtig, Unterstützung anzunehmen. Auch wenn ihr es euch vielleicht vorher nicht vorstellen könnt: Es gibt Momente, in denen ihr euch über jede kleine Hilfe freut. Es heißt außerdem nicht umsonst, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen.
Fragt Familie oder Freunde, ob sie euch bei Besorgungen oder beim Kochen helfen können. Für Einkäufe lohnt es sich auch, Online-Bestellungen zu nutzen. Viele Supermärkte bieten Lieferdienste an, die euch die Lebensmittel nach Hause bringen. Das spart Zeit und Nerven.
Vielleicht kann jemand kurz vorbeikommen und euch eine Pause verschaffen, indem er mit dem Baby spazieren geht. Wenn ihr merkt, dass euch der Haushalt über den Kopf wächst, ist eine Putzhilfe eine Entlastung. Falls das finanziell nicht möglich ist, solltet ihr nur die wichtigsten Dinge erledigen und den Rest einfach liegen lassen, bis ihr Zeit und Energie dafür habt.
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Eigene Bedürfnisse nicht vergessen!
Bei all der Liebe und Fürsorge für euer Baby solltet ihr nicht vergessen, auf euch selbst zu achten. Versucht, kleine Momente der Entspannung in euren Alltag einzubauen und bewusst Pause zu machen, um euren Akku wieder aufzuladen. Zum Beispiel, während das Baby schläft – selbst, wenn es nur zehn Minuten sind. Genauso können eine heiße Dusche oder ein kurzer Spaziergang Wunder wirken.
Verteilt die Care-Arbeit gerecht auf beide Elternteile, wenn das möglich ist. Vielleicht könnt ihr euch auch die Aktivitäten mit Baby unter euch aufteilen. Gespräche mit anderen Eltern können helfen, wenn ihr euch unsicher fühlt oder einfach mal Dampf ablassen wollt. Es gibt viele Online-Foren oder lokale Gruppen, in denen ihr euch mit anderen austauschen und Tipps holen könnt.
Zu guter Letzt: Schlaf ist ein rares Gut, aber versucht, jede Gelegenheit zu nutzen. Wenn das Baby schläft, legt euch ruhig auch mal hin – und lasst die Hausarbeiten liegen. Dreckiges Geschirr oder der Wäschekorb laufen nicht weg. Macht euch keinen Stress. Denn nur, wenn die Eltern entspannt sind, kann auch das Baby entspannen.
Bild: Adobe Stock © Halfpoint