Lilly und die Zwölfen

Buchvorstellung

Von Christine Schniedermann

Lilly ist gern in ihrer Fantasiewelt und spielt am liebsten mit ihren Elfen-Figuren. Ihre mittlerweile verstorbene Großmutter hatte ihr immer wieder von Elfen berichtet und auch darüber, dass es sie tatsächlich gibt. Zu gern würde Lilly dies glauben. Als sie mit ihrer Mutter die Ferien bei ihrem Großvater verbringt, der nach dem Tod seiner Frau Hilfe in seinem Ausflugslokal „Glückseiche“ braucht, meint Lilly, Elfen gesehen zu haben.

Ihre Mutter hält dies für Quatsch. Zudem macht sie sich Sorgen, dass ihre Tochter stets im Zimmer hockt, in ihrer Fantasiewelt unterwegs ist, sich kaum bewegt und zu viel isst. Lilly wird auf Diät gesetzt und in der Tat wird Lilly immer wieder von der schönen Clara, einem Nachbarmädchen, aufgezogen. Doch Lilly liebt Käsesauce und Eis. Sie schleicht also los, als sie nach dem Ih-Bahh-Brokkoli noch Hunger hat und stibitzt sich ein Eis. Und als sie es gerade im Garten schlecken will, glaubt sie, Elfen gesehen zu haben. Diese Entdeckung ist viel aufregender als ein tropfendes Eis, also wirft sie das Eis in die Büsche und rennt zu ihrer Mutter. Doch ihre Mutter entdeckt nur die Eisflecken auf Lillys Shirt, kombiniert, dass die Tochter heimlich genascht hat und verbannt sie auf ihr Zimmer.

In der Nacht hört Lilly seltsame Geräusche. Sie steht auf, sieht nach und entdeckt im Tiefkühlfach eine kleine Figur, die fast erfroren ist. Sie rettet den kleinen Flumm, der bei Eis immer durchdreht und noch mehr haben wollte, nachdem Lilly ihr Eis im Garten weggeworfen hatte (was Flumm wiederum entdeckt hatte). Flumms Familie, Flimm, Zirbeline und Zwigbert Fünfvorzwölf, stellen sich Lilly als „Zwölfen“ vor. Richtig, Zwölfen, nicht Elfen. Die Zwölfen sind rundlich und nicht grazil (wie Elfen), sie sind lustig und singen gern.

Zum Dank, dass Lilly den kleinen Flumm gerettet hat, wird sie auf ein großes Zwölfenfest eingeladen – und dazu natürlich verkleinert, mit Zauberstaub.

So gern Lilly die Zwölfen hat, so neugierig ist sie, ob es nicht auch Elfen gibt. Etwas gekränkt, weil auch Lilly wie die meisten, nur an Elfen interessiert ist, geben die Zwölfen zu, dass es auch Elfen in Großvaters Garten gibt. Die Zwölfen lägen aber mit den Elfen im Streit.

Ob Lilly die Elfen je sehen wird? Ob sich die Elfen und die Zwölfen wieder vertragen? Ob die „Glückseiche“, die kurz vor dem Aus steht, zu retten sein wird? Ob Clara aufhören wird, Lilly aufzuziehen? Das wird sich alles zeigen…

„Lilly und die Zwölfen“ von Sibylle Wenzel ist nicht nur eine herrliche Fantasiegeschichte, die sich der Elfenfrage einmal anders nähert, sondern es geht auch um Freundschaft, Zusammenhalt und die Frage, ob nur „perfekte“ Menschen (schöne Elfen, hübsche Clara) wünschenswert sind, oder ob nicht in jedem etwas Besonderes steckt.

Interessant zu wissen: Elfen kennen alle. Wie aber kommt man auf „Zwölfen“? Die Autorin Sibylle Wenzel dachte darüber nach, eine Geschichte zu entwickeln, bei der es um ein Zaubervolk gehen sollte; „irgendwas mit Elfen vielleicht“ hatte sie einem Freund erzählt. Und der Freund hatte spontan gemeint, es könne statt mit Elfen doch etwas mit „Zwölfen“ sein. Diese Idee gefiel der Autorin so gut, dass sie sich gleich daran machte, eine Geschichte zu schreiben, eben „Lilly und die Zwölfen“.

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Lilly und die Zwölfen
KOSMOS
14,00 Euro
ISBN 978-3440167359
8 – 12 Jahren

Christine Schniedermann

Christine Schniedermann ist Mutter, freie Journalistin und Autorin

www.muensterlandroman.de