Apportieren – wie man seinem Menschen das gut beibringt

Frag den Hund…

Ein Beitrag von Daniela Borsos | Hundecollege

Mein Frauchen hat, wie so viele andere Hundebesitzer, die fixe Idee gehabt mir das Apportieren beizubringen. Falls ihr auch so einen Ball-Junkee Mensch hab möchte ich euch hier ein paar Tipps geben, wie ihr für euch das Apportieren ein wenig gemütlicher und amüsanter gestalten könnt. Also, wenn dein Mensch anfängt einen Ball zu schmeißen und dich dann erwartungsvoll losschickt ihn zu holen kann man das durchaus ein wenig mitspielen. Im besten Fall tauscht ihr den Ball dann gegen ein Leckerli und bekommt so wenigstens eine kleine Entschädigung für dieses alberne Spiel.

Denn wir Hunde, insbesondere wir Hovawarts finden das ziemlich erniedrigend, dass Menschen meinen, wir mussten uns auch nur im geringsten Anstrengen um einen doofen Ball zu holen. Als ob wir geistig nicht ganz fit wären. Entschuldigung, aber wenn du uns auslasten, oder eine Denkaufgabe geben möchtest, dann musst du dir schon mehr einfallen lassen. Wir sind schließlich nicht nur begabte Schnüffelnasen sondern auch Sichtjäger, sprich wir sehen den Ball in Zeitlupe fliegen und es ist für uns keine Überraschung ihn dann auch dort zu finden wo wir ihn haben Landen sehen. Manch ein Aussie (Australian Sheperd) möge das toll finden, aber bei uns gilt Apportieren eher als Kinderspiel.

Aber zurück zum Thema, also wenn Mensch anfängt mit diesem Ballwerfen könnt ihr natürlich ein paar Mal mitspielen. Mensch freut sich, du bekommst ein paar Leckerlies und alles ist gut. Sobald der Ball aber mal in so eine richtige tolle Pfütze fällt, oder in einen großen Matschlaubhaufen dann hast du deine Chance auf Spaß! Jetzt musst du nur so tun als ob du keine Ahnung hättest, wo der Ball gelandet ist. Du schnüffelst um den Matschhaufen oder Pfütze großzügig herum und setzt dich dann daneben. Jetzt brauchst du nur noch einen Mitleiderregenden Hilfesuchenden Blick zu deinem Mensch werfen! Rate Mal was nun passiert? Richtig, dein Mensch möchte den Ball ja schließlich wieder zurück  haben und da du mit deinem Verhalten Mitleid erweckst, fängt dein Mensch umgehend an den Ball selber zu suchen. Und natürlich stiefelt er direkt in den riesigen Matschhaufen / Pfütze und sucht und sucht und sucht. Dieser Anblick ist einfach urkomisch und am liebsten hätte ich in diesen Momenten ein wenig Popcorn und eine Couch. Es ist einfach super zu Beobachten wie Menschen so im Schlamm wühlen. Mit Händen geht das nämlich nicht mal annähernd so gut wie mit Pfoten. Wenn dein Mensch dann schon am Aufgeben ist, bekommst du hier noch die Chance den Retter der Stunde zu mimen. Denn, wenn er dich dann hilfesuchend Anschaut, kannst du ruhig schnurstracks auf den Ball zugehen, ihn aus dem Dreck holen und stolz deinem Menschen übergeben. Nun schaut vielleicht der ein oder andere Mensch etwas misstrauisch und Ahnt dass er dir auf den Leim gegangen ist, aber das überspielst du gekonnt in dem du die nächsten drei Würfe sauber apportierst. Erst wenn wieder so ein super Fehlwurf kommt kannst du das Spiel getrost wiederholen.

Good Luck, eure Laya

(Hovawart-Hündin)

Darf ich mich kurz vorstellen – Daniela Borsos, Kommunikationswirtin, Hundetrainerin und Pferdeverhaltenstherapeutin
Darf ich mich kurz vorstellen – Daniela Borsos, Kommunikationswirtin, Hundetrainerin und Pferdeverhaltenstherapeutin
Als Hundeprofi wird man oft mit Fragen gelöchert, aber in meiner Kolumne wollte ich einfach mal die Hunde zu Wort kommen lassen. Viel Spaß beim Lesen!
Eure Daniela Borsos – Hundecollege

Bild: © Pixabay