Jahreszeiten – Frohe Ostern!

Frag den Hund…

Ein Beitrag von Daniela Borsos | Hundecollege

Wir, also Hunde sind ja sehr entspannt und anpassungsfähig – man bedenke nur die Domestikation unserer tollen Gattung – aber unsere lieben Menschen haben ja immer sehr bedenkliche Verhaltensweisen. Gerade eben stand ja noch dieser komische Baum im Wohnzimmer, dann war dieser Tag mit Böllern und komischen Geräuschen und nun, im neuen Jahr angekommen denkt Hund „es kehrt endlich wieder Ruhe ein“, aber nix ist es.

Die Sonne wird immer kraftvoller, die ersten Krokusse sprießen aus dem Boden und Hund freut sich so sehr auf seinen Garten. Man schnüffelt durch die Beete, erkundet die Hecken und Ecken. Wenn Hund gerade mal ungestört ist wird ein wenig gebuddelt – okay, das merken die Zweibeiner dann meistens doch an der Optik unserer Pfoten aber was soll`s. Denn, wie jeder gut erzogene Zweibeiner weiß, hinterher schimpfen ist verboten „hihi“. Ende März hat Hund den Garten also gerade wieder für sich entdeckt, alle Sträucher markiert und sich auf das Chillen in der Sonne gefreut und dann kommt schon wieder so eine komische Gepflogenheit unserer Zweibeiner. Sie nennen es Ostern.

Plötzlich hängen an allen Sträuchern irgendwelche komischen bunten Eier und dauernd reden deine Menschen von Hasen im Garten. Als anständiger Hund legst du dich natürlich sofort auf die Lauer. Hasen im Garten wären ja ein super Schmankerl. Aber nix, Tag für Tag suchst du alle Ecken ab – aber leider erfolglos.

Dann, an einem Sonntag heißt es plötzlich alle sollen in den Garten – aber der Hund bleibt im Haus! Wie bitte? Warum denn das?

Liegt es vielleicht daran dass im Garten plötzlich viele glitzernde Kugeln in den Beeten liegen? Und Nester mit Schokohasen hinter den Büschen hervorblitzen?

Gespannt wartest du und denkst dir:“ Ha, jetzt kommt deine Spürnase zum Einsatz!“ Aber von wegen, die Zweibeiner lassen doch ernsthaft die kleinen Zweibeiner suchen. Was soll das denn? Wie sollen denn diese Menschenkinder mit Ihrem verkümmerten Riechwerkzeug die Sachen erschnüffeln? Das kann ja Stunden dauern….ufff…. Also, laut gebellt und nochmal Alarm geschlagen – aber irgendwie wird das heute nicht ernst genommen. Na gut, dann warte ich eben geduldig ab – irgendein Ei oder Häschen übersehen die Menschen bestimmt und ich werde es mir dann ganz genüsslich einverleiben wenn Sie Ihre Nester begutachten.

Aber meine lieben Kumpels, seid gewarnt! Als ich letztes Jahr dabei erwischt wurde als ich so ein Glitzerding verputzt habe wurde ich sofort ins Auto bugsiert und landete beim Tierarzt. Als entspannter Hund dachte ich mir da nicht viel dabei. Fröhlich und gut gelaunt spazierte ich also in die Praxis und freute mich über Hundekekse. ABER, ich sag euch. Plötzlich wurde mir richtig schlecht, die Übelkeit kam aus heiterem Himmel und ehe ich mich versah spuckte ich dem Tierarzt mein Glitzerding ins Behandlungszimmer. Peinlich berührt schlich ich mich auf die Seite hinter mein Frauchen. Aber keiner schimpfte, Tierarzt und Frauchen freuten sich sogar über mein Verhalten. Und als sie zufrieden mein Erbrochenes kontrollierten hatten, fuhren wir wieder heim. Sehr sonderbar…

Also anscheinend sind uns diese Glitzerdinger wirklich nicht vergönnt – ich rate euch dringend – Pfoten weg! Mir hat diese Erfahrung einmal gereicht. Ich bleib Ostern lieber im Haus!

Ein herzliches Wau

Eurer Pigo (Galgo – Podenco – Mix)

Darf ich mich kurz vorstellen – Daniela Borsos, Kommunikationswirtin, Hundetrainerin und Pferdeverhaltenstherapeutin
Darf ich mich kurz vorstellen – Daniela Borsos, Kommunikationswirtin, Hundetrainerin und Pferdeverhaltenstherapeutin
Als Hundeprofi wird man oft mit Fragen gelöchert, aber in meiner Kolumne wollte ich einfach mal die Hunde zu Wort kommen lassen. Viel Spaß beim Lesen!
Eure Daniela Borsos – Hundecollege

Bild: © Pixabay